Farina de Waard | Taschenbuch 13,90€ | 802 Seiten | Band 2 | Fanowa Verlag | In mein Regal!
Flammen, Chaos und Tod
… erwarten Zenay, als sie Ornanung erreicht. Sie kommt zu spät, um das Dorf zu retten und muss vor den aufgebrachten Überlebenden die Flucht ergreifen. Eine gefährliche Reise durch die wilde Landschaft Tyaruls beginnt, bei der die Fähigkeiten der jungen Magierin auf eine harte Probe gestellt werden. Die tyrannische Königin lässt derweil nichts unversucht, um Zenay zu finden und setzt einen Kopfgeldjäger auf sie an. Getrieben von dunkler Magie wird die unerbittliche Suche nach der Auserwählten bald zu seinem einzigen Ziel …
Eine Magie erfüllte Auserwählte. Von Zweifeln geplagt. Soll sie alle anderen oder sich selbst retten?
Der schwierige Einstieg ist diesmal leider nicht zu verleugnen. Die Hauptprotagonistin hat es nicht einfach, aber muss sie deswegen stets jammern, zweifeln und anderen eine depressive Stimmung machen? Auch die Liebe zu Tarek lässt zu wünschen übrig, wobei er sich seinen Teil der Distanzierung selbst verschuldet. Die Freunde machen viele Fehler, halten aber immer zueinander und versuchen die Zafija zu beschützen. Ein paar Augenverdreher bleiben nicht aus, wenn man die Dummheiten der Magierin so liest. Allein Elaya und Malak bleiben ein bezauberndes Geschwisterpärchen und wissen stets ihren lustigen Teil beizutragen.
Manchmal war mir der Sinn des ganzen nicht ganz klar und das Nebengeplänkel wirkt etwas aus der Reihe getanzt. Natürlich sind die einfachen Gespräche und Begegnungen im Nachhinein wichtig, um ein paar Dinge zu erklären. Schwarzmagische Wesen tauchen ja nicht ohne jeden Grund auf. Trotzdem wurde mein Lesefluss die erste Hälfte etwas gehemmt, da sich der Verlauf ein wenig in die Länge zieht. So viel zum Abzug, doch in Tyarul gibt es sehr viel mehr zu entdecken!
Sie hatte vielleicht ihre körperlichen Wunden heilen können, aber er heilte in diesem Moment ihre Seele. (S. 570)
Die Szenen wechseln auch hier zwischen Gut und Böse. Wir treffen sowohl Charaktere aus Band eins wieder und müssen uns auch von anderen geliebten verabschieden. Es sind die kleinen Begegnungen, welche das Gefühl der Reise durch Tyarul mitgeben. Und irgendwo zwischen all dem Hass und der Begierde finden sich auch ein paar gute Menschen, die der jungen Rebellengruppe helfen möchten. Manchmal auf sehr hohe Kosten. Da Sinas Schicksal nun inzwischen ja bekannt sein sollte, hat sie einige Aufgaben zu erledigen, um gegen Zayda ankommen zu können. Durch die erste Prüfung erfahren wir auch endlich wieder etwas mehr über Tyaruls Traditionen und von den geisterhaften Tierwesen. Dieser lehrende Teil blieb zuerst etwas auf der Strecke, da unsere Magierin ihre Ausbildung beim alten Shetan zuvor schon abgeschlossen hatte.
"Ich fürchte, ich werde dir keine große Hilfe sein können, Bruder", flüsterte sie in seinem Nacken, und ihr verletzter Arm zitterte. "Bis zum bitteren Ende, Schwesterchen", sagte Malak und hob seine Axt höher. (S. 493)
Einige Rechtschreibfehler haben sich auch eingeschlichen, werden aber sicherlich schon ausgebessert. Die Sprache ist und bleibt gut verständlich, die Abschnitte zwischen den Blickwechseln kommen mir etwas kürzer vor, was das Lesen angenehm macht, denn mit Cliffhangern weiß die Autorin durchaus umzugehen.
Die ruhigen Stellen sollte man schätzen, solange sie vorhanden sind, denn dieser Teil ist eine große Hetzjagd. Mitfiebern darf man natürlich immer gerne, allerdings sollten Sina's Zweifel nicht gleich auf den Leser überspringen. Denn geübte Fantasykenner sollten wissen, dass ein Scheitern beinahe unmöglich ist. Trotzdem scheint die schwarze Magie stärker zu herrschen und ein mitleidvolles Zucken aufgrund qualvoller Schmerzen der Charaktere bleibt hin und wieder nicht aus. Eine düstere Fortsetzung mit wenig Hoffnung auf die Rettung von Tyarul.
Vielen lieben Dank an die Autorin!
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