Jennifer Niven | Klappbroschur 14,99€ | 400 Seiten | Limes Verlag | In mein Regal!
Ein Mädchen lernt zu leben - von einem Jungen, der sterben will
Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…
Liebe, Persönlichkeit und eine Reise ins Ungewisse...
Wow... WOW! Nach dieser Geschichte muss ich erst einmal durchatmen, um meine Worte wiederzufinden, denn sie hat mein Herz gebrochen. Das Cover schien auf den ersten Blick grauenvoller, als es dann in Wirklichkeit ist. Das Blau und Weiß mit dem Motiv der Mondbesteiger ist doch hübsch anzusehen und wird den zugewiesenen Platz im Regal nicht verschindeln. Es fällt mir äußerst schwer, nicht gleich mit einem riesengroßen Spoiler herauszuplatzen. Denn diese eine bestimmte Sache lässt sich die Handlung nochmal in eine völlig andere Richtung wenden und alle gegen eine Wand laufen. Oder besser gesagt: In ein sehr, sehr tiefes Loch stürzen...
Es ist klar, dass die beiden Hauptprotagonisten Violet Markey und Theodore Finch sich in eine Liebesangelegenheit verheddern, die sich gewaschen hat. Denn die Teenager sind immer wieder gewissen Hindernissen ausgesetzt. Aber reinen Kitsch könnt ihr vergessen. Die Gedanken rund um die Charaktere sind oft sogar ziemlich negativ gehalten. Und doch hat das Buch auch viele schöne Seiten kundzugeben. Zum Teil lesen wir bekannte Zitate, die sich wunderbar in die aktuellen Ereignisse integrieren lassen. Und genau das macht es umso trauriger.
Es ist klar, dass die beiden Hauptprotagonisten Violet Markey und Theodore Finch sich in eine Liebesangelegenheit verheddern, die sich gewaschen hat. Denn die Teenager sind immer wieder gewissen Hindernissen ausgesetzt. Aber reinen Kitsch könnt ihr vergessen. Die Gedanken rund um die Charaktere sind oft sogar ziemlich negativ gehalten. Und doch hat das Buch auch viele schöne Seiten kundzugeben. Zum Teil lesen wir bekannte Zitate, die sich wunderbar in die aktuellen Ereignisse integrieren lassen. Und genau das macht es umso trauriger.
Nicht der Tage erinnert man sich, man erinnert sich der Augenblicke. (S. 326)
Theodore Finch ist aus meiner Sicht einer der am schwierigsten einzuschätzenden Charaktere. Zuerst wird er dem Leser als vollkommener Arsch (verzeiht die Ausdrucksweise) dargestellt, dann ist er plötzlich lieb und charmant - aber immer noch ein Arsch. Er scheint ständig die Persönlichkeit zu wechseln und etwas 'anderes ausprobieren' zu wollen. Zu sich selbst finden. Dass alles von zwei Protasichten erzählt wird, macht es nicht einfacher, die Situationen abzuwiegen und der nächste Schritt bleibt meist ein Geheimnis, bis er schon gemacht wurde.
Die letzten fünfzig Seiten habe ich nur noch geheult und doch war da immer dieser kleine Hoffnungsschimmer, dass es sich anders entwickeln könnte. Das Wunder um die Reise von einem Ort zum nächsten - nicht nur, um ein Schulprojekt zu beenden, sondern vor allem auch, um Antworten zu finden - bleibt bis zum Schluss eine großartig berührende Idee.
Für alle, die das Leben zu schätzen wissen und lernen wollen. Für Kämpfer, Hoffnungssuchende und besonders Herzmenschen, denen etwas an zerbrochenen Seelen liegt. Und für all diejenigen, die einmal in ihrem Leben den 'verdammt perfekten Tag' erleben möchten. Anfängliche Stolperlesefallen sollte man hier übersehen und einfach weitermachen. Denn spätestens für die hinreißenden Kulissen und unglaublichen Kribbelmomente wird sich das Ausharren gelohnt haben.
Vielen lieben Dank an den Verlag!
Guten MOrgen
AntwortenLöschenWow, was für eine tolle Rezension. Man merkt dir deine Begeisterung fürs Buch förmlich an, sie ist sehr lebendig. Ich kann mich gefühlsmäßig schon richtig auf das Buch einlassen. Und jetzt hast du es dann auch geschafft. So viele Rezis habe ich schon zu dem Buch gelesen, aber noch ist es nicht mein. Jetzt darf es dann aber einziehen :) YES. Also danke für die tolle Rezi.
Ich bleib gleich als Leserin hier und bin schon gespannt auf deinen nächsten Beitrag
PS: Natürlich würde ich mich auch sehr über deinen Besuch freuen ;)
liebe Grüße
Sandra von http://www.sandraskreativelesezeit.blogspot.com