Als ich die Holzstufen auf das Podest hinaufgestiegen bin, hätte ich mir nicht erträumen können, was mich hier oben erwarten würde. Natürlich wusste ich, dass der Tod schon gierig grinsend seine Arme nach mir ausbreitete. Doch auf ihn war ich nicht vorbereitet. Die Wächter schoben mich voran, bis ich in der Mitte stand, genau unter dem Balken. Dann drückten sie mich unsanft auf die Knie, weil es von ihnen erfordert wird. Aber ich weiß genau, dass es ihnen leid tut. Immerhin haben die meisten von ihnen eine Familie, die sie ernähren und beschützen müssen und denen sie niemals ein solches Urteil wünschten. Vielleicht würden sie sogar alles dafür tun, um es zu verhindern, nur um selbst dem Wort des schwarzen Richters zu unterliegen. Doch der harte Boden unter mir spricht etwas anderes. Hätten sie mich nicht gerettet, wenn es so wäre?
Mein Schicksal ist besiegelt und mein Herz wartet schon auf seinen allerletzten Schlag, meine Lungen auf den allerletzten Atemzug. Die Wächter weichen nicht von meiner Seite, während der Richter verliest, weshalb ich hier bin. Mutig und die letzte Würde behaltend, die sie mir nicht wagen zu nehmen, sehe ich in die Menge vor mir, erblicke die hasserfüllten, aber auch ängstlichen und traurigen Gesichter. Sie können mir nicht mehr helfen. Keiner von ihnen. Dafür ist es schon zu spät. Die anklagende Verkündung verklingt in meinen Ohren zu einem monotonen Brummen im Hintergrund. Warum sollte es noch wichtig sein, dass ich mir das anhöre? Bis die letzten Worte sich um mich herum verlieren, erhebt sich immer lauter werdendes Gemurmel aus der Menge und entsetzte Mienen treten auf. Was hat er gesagt? Vielleicht glauben die Menschen nicht, was ich vollbracht haben soll. Vielleicht glauben sie allmählich, dass die Herrschaft eine elende Lüge ist und erkennen endlich die Wahrheit hinter all den gütigen Taten, welche uns mit Huldigungen locken.
Nun bin ich ebenfalls darauf hereingefallen, wie alle anderen auch. Die Sekunden ziehen an mir vorüber. Alles wird zu einer unwirklichen Malerei vor meinen Augen, welche sich das Leben zu nennen wagt.
Mein Schicksal ist besiegelt und mein Herz wartet schon auf seinen allerletzten Schlag, meine Lungen auf den allerletzten Atemzug. Die Wächter weichen nicht von meiner Seite, während der Richter verliest, weshalb ich hier bin. Mutig und die letzte Würde behaltend, die sie mir nicht wagen zu nehmen, sehe ich in die Menge vor mir, erblicke die hasserfüllten, aber auch ängstlichen und traurigen Gesichter. Sie können mir nicht mehr helfen. Keiner von ihnen. Dafür ist es schon zu spät. Die anklagende Verkündung verklingt in meinen Ohren zu einem monotonen Brummen im Hintergrund. Warum sollte es noch wichtig sein, dass ich mir das anhöre? Bis die letzten Worte sich um mich herum verlieren, erhebt sich immer lauter werdendes Gemurmel aus der Menge und entsetzte Mienen treten auf. Was hat er gesagt? Vielleicht glauben die Menschen nicht, was ich vollbracht haben soll. Vielleicht glauben sie allmählich, dass die Herrschaft eine elende Lüge ist und erkennen endlich die Wahrheit hinter all den gütigen Taten, welche uns mit Huldigungen locken.
Nun bin ich ebenfalls darauf hereingefallen, wie alle anderen auch. Die Sekunden ziehen an mir vorüber. Alles wird zu einer unwirklichen Malerei vor meinen Augen, welche sich das Leben zu nennen wagt.
Und bevor sie mir das schwarze Tuch über den Kopf stülpen, streift mein Blick seine Gestalt. Er hat sich verändert seit dem letzten Mal, aber ich erkenne ihn trotzdem wieder. Das wüstenblonde Haar. Die bronzene Haut. Sogar das besorgte Grün seiner Augen meine ich auf die Entfernung erkennen zu können und schließe es in meine Erinnerung mit ein. Auch wenn sie nicht lange währen wird. Denn die Zeit rennt. Wenn ich den Richter doch nur von meiner Unschuld überzeugen könnte.
Es wird dunkel um mich herum. Der Stoff kratzt über mein Gesicht und Angst greift nach mir wie die Finsternis der tiefen See. Jedoch längst nicht so ruhig, sondern aufwühlend, wie bei einem Sturm. Herzklopfen lässt meinen Körper erzittern und ... Nein! Nein, sage ich mir. Du hast es bis hierher geschafft, nun wirst du auch noch bis zum Schluss weiterkämpfen. Also balle ich die Hände zu Fäusten, beruhige mich damit, dass ich nicht umsonst gekämpft habe und merke auch schon eine Bewegung hinter mir. Die Wächter greifen unter meine Arme und helfen mir aufzustehen. Meine Knie schmerzen von der Berührung des unbequemen Holzbodens, doch eine andere Behandlung hat ein schon fast Toter wohl kaum verdient. Das Ende rückt näher. Dann führt jemand das Seil um meinen Hals und selbst meine zwei Begleiter verlassen mich nun. Schade, dabei hätte ich gerade jetzt etwas Schutz gebrauchen können.
Während der warme Atem gegen das Tuch und zurück auf mein Gesicht fällt, sehe ich ihn. Seine Anwesenheit ist mir schmerzlich bewusst und ich wünschte, er wäre es nicht. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte ich mir ein Wiedersehen mit ihm gewünscht. Nun muss er mit ansehen, wie ich zerstört werde. Aus dem Leben ausgelöscht. Für immer. Wie gern würde ich noch einmal sein Lachen hören. Doch er wird weinen, schrecklich toben und schreien.
Es wird dunkel um mich herum. Der Stoff kratzt über mein Gesicht und Angst greift nach mir wie die Finsternis der tiefen See. Jedoch längst nicht so ruhig, sondern aufwühlend, wie bei einem Sturm. Herzklopfen lässt meinen Körper erzittern und ... Nein! Nein, sage ich mir. Du hast es bis hierher geschafft, nun wirst du auch noch bis zum Schluss weiterkämpfen. Also balle ich die Hände zu Fäusten, beruhige mich damit, dass ich nicht umsonst gekämpft habe und merke auch schon eine Bewegung hinter mir. Die Wächter greifen unter meine Arme und helfen mir aufzustehen. Meine Knie schmerzen von der Berührung des unbequemen Holzbodens, doch eine andere Behandlung hat ein schon fast Toter wohl kaum verdient. Das Ende rückt näher. Dann führt jemand das Seil um meinen Hals und selbst meine zwei Begleiter verlassen mich nun. Schade, dabei hätte ich gerade jetzt etwas Schutz gebrauchen können.
Während der warme Atem gegen das Tuch und zurück auf mein Gesicht fällt, sehe ich ihn. Seine Anwesenheit ist mir schmerzlich bewusst und ich wünschte, er wäre es nicht. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte ich mir ein Wiedersehen mit ihm gewünscht. Nun muss er mit ansehen, wie ich zerstört werde. Aus dem Leben ausgelöscht. Für immer. Wie gern würde ich noch einmal sein Lachen hören. Doch er wird weinen, schrecklich toben und schreien.
Der Wind fährt sanft über meine Haut, als wolle er mich verabschieden. Die Stimmen unter mir sind verstummt. In meinen Gedanken herrscht ebensolche Stille. Nur das Bild, wie er dort unten steht und erschrocken zu mir aufblickt, steht vor meinen Augen. Was ich ihm antue, ist unverzeihlich. Wie könnte er mich noch lieben, mit der Ungewissheit, wann wir uns wiedersehen werden? Mit der Gewissheit meiner Schuld. Er muss mich für ein Monster halten. Trotzdem liebe ich ihn. Und hasse ihn gleichzeitig dafür, dass er hier ist. Wir sind Feuer und Flamme. Wasser und Tropfen. Eis und Luft. Die Vergangenheit mag uns getrennt haben, doch der Augenblick führt uns zusammen.
Deutlich ruft der Richter seine letzten Worte hinaus. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Zäh und klebrig. Weil sie doch nicht der Wahrheit entsprechen. Das warme Glitzern, welches auf meinen Wangen hinab perlt, kann ich nicht mehr verhindern. Eine leise Entschuldigung an ihn verlässt meine Lippen. Manche Menschen glauben an "Liebe auf den ersten Blick". Ich glaube an "Liebe auf den letzten Blick".
Und das letzte, was ich vernehme, ist seine Stimme, die nach mir ruft.
Deutlich ruft der Richter seine letzten Worte hinaus. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Zäh und klebrig. Weil sie doch nicht der Wahrheit entsprechen. Das warme Glitzern, welches auf meinen Wangen hinab perlt, kann ich nicht mehr verhindern. Eine leise Entschuldigung an ihn verlässt meine Lippen. Manche Menschen glauben an "Liebe auf den ersten Blick". Ich glaube an "Liebe auf den letzten Blick".
Und das letzte, was ich vernehme, ist seine Stimme, die nach mir ruft.
0 Hier könnt ihr eure Meinung abgeben ;):
Kommentar veröffentlichen
Du hast Anmerkungen zu diesem Post? Dann hinterlasse doch einen kleinen oder großen Kommentar! (: