Tommy Krappweis | Gebunden 9,99€ | 256 Seiten | Schneiderbuch Egmont | In mein Regal!
Tom hat von seinem Onkel nicht nur eine saucoole Geisterbahn geerbt, sondern mit ihr zusammen auch einen Haufen waschechter Geister. Vampir Vlarad, Werwolf Welf, Zombie Wombie, Mumie Hop-Tep und Geistermädchen Mimi halten den Vierzehnjährigen ganz schön auf Trab. Wenn in einer Vollmondnacht Welf unbedingt meint, ausbüxen zu müssen, und Vlarad sich ausgerechnet ein superfieses Stinktier für seine Blutdosis aussucht, zu dem er mutiert, und die ganze Geisterbahn vollmieft, ist Tom schon mal der Verzweiflung nah. Als es dann neuerdings nachts ständig rumpelt, rasselt und seufzt und ein mysteriöser Schatten mehrmals hintereinander gesichtet wird, ist das Chaos komplett. Anscheinend können auch Geister Angst vor Geistern haben! Und eine abgefahrene Geisterjagd der anderen Art nimmt seinen Lauf …
Eine geisterhafte Reise in vergangene Geheimnisse!
Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie ich der Fortsetzung dieses Abenteuers entgegenfieberte und das Buch, als es dann endlich da war, sofort in eine Umarmung riss. Der Einband wurde natürlich liebevoll gestreichelt, das Cover ist mal wieder phenomenal und zum Anbeißen! Es sieht fast so aus, als könnte es im Dunkeln leuchten, was für ein Kinderbuch sicher ein absolutes Highlight wäre.
Kennt ihr die Charaktere schon, habt ihr sie bestimmt auch schon toootaal dolle vermisst. Ich finde es erstaunlich, wie sehr sich Vlarad der Vampir, Welf der Werwolf, Hop Tep die Mumie und Wombie der Zombie voneinander unterscheiden und doch so eng zusammengeschweißt sind. Auch Mimi der Geist und Tom als Mensch tragen etwas zu der Gruppe hinzu und zeigen, wie stark die Freundschaft der Untoten sein kann.
Die Thematik 'Poltergeist' ist passend zum Fahrgeschäft der Protagonisten und der Atmosphäre im saarländischen Ort, welcher eine interessante Sage bereit hält. Ob sie wahr ist oder alles nur eine Lüge? Genau das versuchen Tom und seine Freunde herauszufinden und begeben sich in gefährliche Situationen, um auch ihre Ängste zu überwinden und die Rästel aufzudecken. Das viele Drumherum bindet sich mal wieder stark an den Hauptstrang der Geschichte und ohne einige Patzer und Lachgeschehen könnte so eine fantastische Kulisse auch kaum bestehen.
"... Keiner von uns kann dich umarmen. Aber wenn du die Augen schließt und an uns denkst,
was fühlst du dann?" Mimi schloss die Augen. Dann lächelte sie glücklich und flüsterte: "Familie." (S. 179)
Einige Beschreibungen enthält das Buch allerdings, die Kinder meiner
Meinung nach noch gar nicht verstehen können. Dabei sind gewisse
Insider, die für mich als Kennerin hingegen absolut mein Nerdherz
erobern konnten. Anspielungen auf Personen aus dem realen Leben. Die Erwähnung von Star Trek... Und dann diese typischen Angewohnheiten der Untoten,
welche immer mit gruseligen Effekten versehen sind. Wieso müssen Vampire denn gleich Särge mögen oder Zombies gern unter der Erde wie auf Friedhofsgelände wandeln? In diesem Falle bedeutet solch ein Ort allerdings Zuhause, denn der 'Happy Place' weckt bei so manchem zwar ein mulmiges Gefühl, ist aber eine Zuflucht für jeden, der Hilfe braucht.
Die Liebe zum Detail zeigt sich also nicht nur im Geschriebenen, sondern auch im Gestalterischen. Wenn allein schon das Cover viele Einzelheiten aufweist, gibt es zwischen den Seiten ebenfalls einige weitere Augenweiden zu entdecken. An den Ecken zum Beispiel sind immer kleine Totenköpfe und Fledermäuse abgebildet und über jedem Kapitel gibt es eine geniale Zeichnung!
Liebevoll, kreativ, unterhaltsam, Bauchkrämpfe verursachend (vor Lachen natürlich) und sentimental. Dieses Buch würde ich mir auch zehnmal ins Regal stellen und noch nicht genug davon bekommen! Jede halbwegs alberne und lebenslustige Seele sollte sich auf eine Fahrt in die Schreckensfahrt begeben. Wer hat denn gesagt, dass es leicht wird? Gerade die Hindernisse auf der Entdeckungstour machen doch die spaßige Herausforderung aus.
Vielen lieben Dank an Verlag und Autor!
Und wer immer noch nicht genug hat...
...schaut einfach im Oktober nochmal rein!
Denn dann feiert ein Untoter eine zombiötastische Party.
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