Autor: Hans-Georg Noack
Seiten: 216
Taschenbuch: 6,95€
Verlag: Ravensburger
Erscheinungsdatum (deutsch):
Seiten: 216
Taschenbuch: 6,95€
Verlag: Ravensburger
Erscheinungsdatum (deutsch):
Jochen hat keune Freunde. Bis er Axel und Elvira trifft. Endlich zwei Menschen, die sich für ihn interessieren. Jochen weiß, dass er diese Zuneigung nicht umsonst bekommt. Er beginnt zu stehlen - und wird erwischt. Zu Hause gibt es großen Ärger, in der Schule wird er mehr denn je gemobbt. Jochen schlägt zurück, so hart, dass er andere verletzt. Die Konsequenz: Der 13-jährige muss ins Heim. Flucht ausgeschlossen.
Für ein Jugendbuch finde ich das Cover genau richtig! Es beschreibt einen Teil des Lebens draußen unterwegs und die Gefühle, wenn man von keinem verstanden wird. Die Farben sind auch gut abgestimmt, wobei das Bild schon fast schwarz-weiß wirkt.
Viele Problemsituationen machen das Leben von Jürgen-Joachim Jäger nicht einfach! Aber sie halten die Spannung. Es gibt eine menge Kehrtwendungen und manchmal erwartet man nicht, dass gerade etwas bestimmtes an einer Stelle passiert, wo man etwas ganz anderes denkt. Am Anfang wird zwischen dem Leben im Heim und was davor geschah hin und her gewechselt! Der Inhalt lässt einen öfters nachdenken und beschreibt auch den heutigen Alltag noch, wie er wirklich ist und nicht sein sollte! Vom Diebstahl bis Körperverletzung und noch viel schlimmerem wird hier erzählt. Doch ist allein Jochen daran Schuld? Diese Frage hat sich mir mehrmals gestellt, als er in Schwierigkeiten geraten ist und den ganzen Ärger bekam. Zum Ende hin wurde es immer komplizierter.
Jochens Gedanken wurden nicht mehr allzu deutlich beschrieben und zum Schluss wusste ich nicht mehr, was er eigentlich vorhatte! Zuerst flieht er aus dem Heim, dann geht er freiwillig zurück, nur um kurz darauf wieder zu flüchten und freiwillig von der Polizei aufgegriffen wird! Er würde lieber ins Gefängnis als ins Heim gehen!?
Eine Stelle hat mich besonders schockiert, und das alles nur, damit er nicht auf die Hochzeit seiner Mutter musste:
"Heimlich löste er den Manschettenknopf des linken Ärmels, streifte Hemd und Jacke fast bis zum Ellbogen hoch, dass der Unterarm freilag, packte blitzschnell mit der rechten Hand die Gabel neben seinem Teller, unterbrach die Bewegung nicht, damit der Mut nicht ins Stocken geriet, stieß die vier Zinken mit aller Kraft in den linken Unterarm, schrie auf vor Schmerz, sah Blut sprudeln, riss die Gabel nicht wieder heraus, sondern zog sie, die Zähne fest zusammengebissen, ein Stück abwärts durch das Fleisch und Muskeln, fiel vornüber, dass der Kopf die Tasse umstieß, und merkte nichts von der Aufregung, die plötzlich um ihn war." (S. 168)
Die Hauptperson: Jürgen-Joachim Jäger, Jochen zu Hause genannt, Boxer vom Heimerzieher, Jojo von seinen Heimkameraden. Er ist eigentlich ein netter Kerl und ich meine, er tut diese schrecklichen Sachen nur aus Verzweiflung! Am Ende wird selbst über ihn gesagt, dass er womöglich einen Psychiater braucht, aber welcher Erwachsene, würde einem Dieb denn schon zuhören!?
Axel, sein einziger "Freund" ist auch ganz nett, allerdings lässt er Jochen schnell im Stich, als dieser im Heim landet! Denn sein Ruf als Anwaltssohn könnte gefährdet sein.
Auch Elvira, die Jochen zuerst ein wenig anschmachtet, verrät ihn, als sie von seinem Diebstahl erfährt! Anschließend will sie in noch wegen versuchter Vergewaltigung anzeigen.
Herr Hamel ist Jochens Heimerzieher und versteht sich gar nicht mit ihm! Er benennt seine Zöglinge nach Hunden und ist sehr streng mit ihnen. Allerdings hat auch er irgendwo ein gutes Herz.
Herr Kratz, der Heimleiter, ist schon etwas umsichtiger mit den Jungen. Leider hat er kaum Zeit, sich mit ihnen zu beschäftigen, weil er ja den ganzen Papierkram machen muss. Aber wäre er noch Erzieher und würde eine eigene Gruppe beaufsichtigen, dann wäre er bestimmt gut darin!
Fred Winkelmann, oder einfach nur Kaiser Rotbart genannt, ist für ein paar Wochen Praktikant im Heim und versteht sich sehr gut mit den Jungen dort. Er bringt Jochen sogar dazu, dass er zugibt, gestohlen zu haben! Allerdings auf eine sanfte Art, nicht wie Herr Hamel mit seinen ständigen Strafen.
Das Heim wirkt ein bisschen schäbig, aber hat eigentlich alles, was man zum Leben braucht. Die Umgebung ist im Jahre 1971 beschrieben und ganz ordentlich. Die Städte, in die Jochen nachher flüchtet, sind groß, bieten viele Versteckmöglichkeiten für Ausreißer und sind eben zeitgemäß dargestellt.
Die Geschichte ist einfach geschrieben. Wenn die Erwachsenen allerdings über die Beurteilung der Jungen reden oder schreiben, dann wechselt die Sprache ins "Fachberufliche". Eben so, wie Erwachsene reden, wenn keine Kinder dabei sind!
Für jeden, der gerne Jugendbücher mit Problemzonen liest, oder auch schon die Bücher die Bücher von Morton Rhue gelesen hat! An dieser Stelle sage ich nur noch: Krach pur!
Das Buch musste ich mal für die Schule lesen, in der 7 Klasse oder so, und ich fand es richtig schlecht. :-D Aber schön das es dir gefallen hat! :-)
AntwortenLöschenLG, Isabel
Meine Schwester hat es auch gerade in der 8. Klasse gelesen und es mir danach geliehen! :D
LöschenAber es ist auf jeden Fall besser als das, was wir früher gelesen haben...
viele liebe Knuddelgrüße
Ich* (Jäci)
Das Buch werde ich mir auch mal anschauen, "Ein Schatten wie ein Leopard" von Morton Rhue mussten wir uns in der Schule schon durchlesen und ich fands ganz gut. (:
AntwortenLöschen:O Das Buch von Morton Rhue kenne ich gar nicht! Das kann doch nicht sein...
LöschenMuss ich mir mal ansehen (:
Hört sich gut an, und wenn es jetzt noch gut aussieht, dann steht es auf meiner Liste! Weil der Autor ist wirklich klasse!!
Danke für den lieben Tipp ;*
viele liebe Knuddelgrüße
Ich* (Jäci)
ICh glaube ich werde das Buch auf meine Bücherliste schreiben.
AntwortenLöschenLG Mary
http://rosenmeerkind.blogspot.de
Jaa.. das Buch ist allerdings auch nur knapp an den 3 Schriftrollen (Punkten) vorbei! Die Sichtweise ist vielleicht ein bisschen altmodisch, aber für eine Klassenlektüre auf jeden Fall besser als Schiller und Co.^^
LöschenAlso kein Highlight, aber ein Snack für zwischendurch ;)
viele liebe Knuddelgrüße
Ich* (Jäci)
Welche textstelle muss man unbedingt lesen?
AntwortenLöschenHallo Korbee... Auf jeden Fall das mit eingebrachte Zitat! Ansonsten kann ich es dir nicht sagen, da es schon eine Weile her ist, als ich das Buch gelesen habe :D Aber so dick ist es ja dann nicht, dass man Jahre dafür brauchen könnte (;
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