Es war der 10. Juni, ein Mittwoch, an dem ich in den Zug stieg und nach Norden fuhr. Die Sonne kroch langsam aus ihrem nächtlichen Nest heraus und die Landschaft rauschte nur so vorbei. Nächster Halt, Köln Süd. Dort traf ich auf Anna, wir machten uns gemeinsam auf den Weg und besuchten ein weiteres Mal das kuschelige Kino namens 'Off-Broadway' in einem wundersamen Seitenhof.
Ansehen dürfen sollten wir uns die deutsche Kinoverfilmung zum niederländischen Buch Boy 7 und die Location war dafür hervorragend gewählt! (Achtung: Es gibt auch eine niederländische Verfilmung!) Die Kührung des Lieblingskinos 2011-2014 hat es eindeutig verdient und der Katzenbesuch vor Ort trieb mir auch noch beim zweiten Mal ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht. Für ein paar gemütliche, ruhige Stunden ist das Off-Broadway eine gute Wahl und auch einfach mal anders, als diese sonst so hippen, übergroßen tausend Säle Kinos...
Off-Broadway Eingangsbereich
Schlechter Thriller oder geniale Dystopie?
Länge: ca. 108 Minuten. Kinostart: 20. August 2015 |
Anfangs wartete die Skepsis darauf zu sagen 'Klischée' oder 'langweilig'... Überhaupt nicht! Die Charaktere, ob mit Namen oder verschiedenen Nummern versehen, sind manchmal so gegensätzlich, dass sie schon wieder perfekt zueinander passen und ihre Stärken und Schwächen miteinander ausgleichen. Gerade dieses 'Miteinander' wird immer wichtiger werden, um den grauenvollen Ereignissen zu entkommen... Hinter der geheimnisvollen Kooperation X verbirgt sich nämlich nicht nur ein Resozialisierungsprogramm für kriminelle Jugendliche.
Was den scheinbar niedrigen Wert einiger Nebenrollen im Mitwirken angeht, macht die hervorragende Mimik wieder wett. Als Nummer Sechs hat mich Ben Münchow besonders beeindrucken können. In seiner Rolle verkörpert er eher einen zurückhaltenderen Jungen, wenn es ans Eingemachte geht. Doch mit einigen gelungenen Gesten schafft er es auch seine inneren Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Im Film wird sich hauptsächlich auf das aktuelle Projekt konzentriert. Vorgeschichte gibt es, jedoch eingrenzend. Zunächst sind noch etliche Lücken vorhanden, die im Verlauf dann allmählich durch Erinnerungsrückblicke gefüllt werden.
Was den scheinbar niedrigen Wert einiger Nebenrollen im Mitwirken angeht, macht die hervorragende Mimik wieder wett. Als Nummer Sechs hat mich Ben Münchow besonders beeindrucken können. In seiner Rolle verkörpert er eher einen zurückhaltenderen Jungen, wenn es ans Eingemachte geht. Doch mit einigen gelungenen Gesten schafft er es auch seine inneren Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Im Film wird sich hauptsächlich auf das aktuelle Projekt konzentriert. Vorgeschichte gibt es, jedoch eingrenzend. Zunächst sind noch etliche Lücken vorhanden, die im Verlauf dann allmählich durch Erinnerungsrückblicke gefüllt werden.
Action garantiert!
Was sofort auffällt, ist die eigenartige Kameraführung. Um den Zuschauern ein noch besseres Einfinden in die Situation des Protagonisten zu ermöglichen, wirkt die First-Person Perspektive in einigen Momenten fast wie bei einem Computerspiel. Denn ein wenig wackelig ist die Angelegenheit auch. In vielen der Actionszenen liegt das Bild schief und der Fokus ist auf ganz bestimmte Elemente gesetzt, was anfangs schon seltsam wirkt, für diese Story jedoch nur das beste sein kann. Die Musik ist ein weiterer Begeisterungsfaktor und reißt einen fast aus dem Kinosessel (oder fesselt daran). Was die Kulissenwahl angeht, raubt einem der Blick auf das riesige Kooperationsgelände einfach den Atem, bildet allerdings auch einen starken Kontrast zu den düsteren Orten in der Handlung. Über die Schnittarbeit kann ich ebenfalls nicht meckern und wenn es ab und zu mal etwas hektischer wird, dann sollte man sich eben an den Sessellehnen festkrallen und die Verfolgungsjagden genießen.
(c) Koch Media
Miträtseln angesagt...
Verstand und Geduld sollten jedenfalls mitgebracht werden, um der geheimnisvollen Spur des Vergessens folgen zu können. Und manchmal gibt es sogar verborgene Wahrheiten hinter scheinbar echten Dingen, die einem dann doch nur vorgespielt wurden. So überzeugt zum Beispiel Jens Harzer in seiner Rolle des Isaak, ein auf den ersten Blick zweitklassiger Handlanger, der es jedoch faustdick hinter den Ohren hat. Am liebsten möchte man diesem Ekelpaket die Meinung sagen und ihm in den Hintern treten!
David Kross (Boy 7) & Emilia Schüle (Girl 8) bilden ein hervorragendes Team, um gegen schurkige Gauner zu bestehen und gemeinsam schaffen sie es, dem Klischée des deutschen Filmes zu entkommen und eine großartige Show zu zeigen. Gleich und langweilig ist vergessen, denn diese 'Spielchen' von Kooperation X kann niemand mehr verleugnen, der erst einmal mitten drin steckt.
Buchinfos
Alter ab: 12 Jahre
Seitenzahl: 272
Arena Verlag
Boy 7 kommt auf einer glühend heißen, kahlen Grasebene zu sich und weiß
weder, wohin er unterwegs ist, noch, woher er kommt. Er weiß nicht
einmal mehr, wie er heißt. Die einzige Nachricht auf seiner Mailbox
stammt von ihm selbst: „Was auch passiert, ruf auf keinen Fall die
Polizei.“ Wer ist er? Wie ist er hierher geraten? Und wem kann er noch
vertrauen?
Preis: 7,99€Alter ab: 12 Jahre
Seitenzahl: 272
Arena Verlag
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