Brandon Sanderson | Gebunden 24,99€ | 974 Seiten | Band 3 | Heyne Verlag | In mein Regal!
Die Welt Roschar wird von Stürmen und Machtkämpfen erschüttert. Der Krieg zwischen dem Volk von Alethkar und den geheimnisvollen Parshendi tobt bereits jahrelang – ein Krieg, der magische Geheimnisse aus dunkler Vergangenheit heraufbeschwört. Ein Krieg, in dem einfache Menschen als Helden aufstehen, Jäger zu Gejagten werden und sich Magie in Fluch verwandeln kann.
Sechs Jahre ist es her, dass der König von Alethkar ermordet wurde. Sein Mörder, ein geheimnisvoller, weiß gewandeter Attentäter, wurde offenbar von dem Volk beauftragt, mit dem der König gerade einen Friedensvertrag unterzeichnet hatte: den Parshendi. In ihrem Rachedurst stellten die Großprinzen der Alethi ein Heer zusammen und zogen gegen die Parshendi in den Krieg. Nun, sechs Jahre später, ist dieser Krieg zu einem Stellungskampf auf der unwirtlichen Zerschmetterten Ebene erstarrt. Schon beginnen sich die Adligen in Intrigen aufzureiben, als plötzlich der Attentäter wieder zurückkehrt – und mit ihm Wesen aus einer vergessen geglaubten Vergangenheit: die Strahlenden Ritter mit ihren magischen Klingen. Können sie den Krieg beenden? Werden sie die Alethi und ganz Roschar vor dem letzten, alles zerstörenden Sturm retten können?
Licht, Humor und ein wenig verlorener Anstand führen über den gefährlichen Weg in eine ungewisse Zukunft.
Die Fortsetzung der Sturmlicht-Chroniken steht den ersten beiden Bänden in nichts nach und legt sogar noch einmal was obendrauf. Auf fast tausend Seiten begegnen wir erneut allzu bekannten Gesichtern. Kaladin bildet seine neu erworbenen Fähigkeiten weiter aus und stärkt das Vertrauen der anderen Brückenmänner untereinander. Ich finde es immer noch bemerkenswert und auch schmerzhaft, wie er einen solchen Einfluss haben kann und doch innerlich beinahe selbst zerbricht, weil ihm die Hoffnung schwindet. Ohne sein Sprengsel und seine Freunde würde er die schwere Zeit des Krieges kaum überstehen. Nicht noch einmal.
Die Rolle der jungen Schallan ist überaus bemerkenswert, da sie nun nicht mehr nur ihre studierenden Künste unter Beweis stellen muss, sondern durch die nächste schreckliche Wendung (nimmt dem Autor mal jemand die Waffen aus der Hand!?) womöglich eine Reise antritt, die viel gefährlicher ist, als sie bisher vermutet. Hier kommen nun auch endlich die Charaktere zusammen, was zur einen oder anderen höchst amüsanten, aber auch ärgerlichen Situation führen kann. Würden die Protagonisten sich mehr vertrauen, wüssten sie viel mehr über die aktuellen Zustände und könnten alles zusammentragen!
"Zwei blinde Männer warteten am Ende einer Ära und dachten über die Schönheit nach. Sie saßen auf der höchsten Klippe der Welt, überblickten das Land und sahen nichts." (S. 838)
Auch diesmal kam ich nicht umhin, zwei Yedisätze zu entdecken, was zwar jammerschade, aber in einem so großen Umfang bei der Übersetzung wohl unumstößlich erscheint. Dafür ist die Sprache sehr gewählt und den jeweilig spielenden Schichten angepasst, was die Kulisse umso echter wirken lässt. Doch ist der Unterschied zwischen Hell- und Dunkelaugen wirklich so wichtig, wie immer alle zu behaupten meinen? Die Strukturen um Alethkar drohen zu zerbrechen, weil die hohen Mitglieder des Königreiches sich zu fein für ein friedvolles Einkommen sind. Ein perfektes Beispiel für den philosophischen Inhalt des Buches, denn den Großprinzen geht es längst nicht mehr um Rache an ihrem ermordeten König. Der Krieg gegen die Parschendi ist zu einem belustigenden Spiel geworden, der jedoch bald größere Opfer verlangt, als ein paar Edelsteinherzen.
Das Rätsel um die geheimnisvollen Strahlenden ist immer noch nicht gelöst, aber feinfühlige Forscher mit scharfem Verstand bewegen sich dem Ziel etwas stockend näher. Die Frage, wer als nächstes der tapferen Mitstreiter das Zeitliche segnen wird und wie der Autor das Ende in die letzten eintausend Seiten packen möchte, bleibt spannend erhalten.
Am liebsten würde ich einen ganzen Roman darüber berichten, aber das würde ja die Vorfreude nehmen und lässt sich ohne Spoiler auch nur schwer einrichten. Berauschend, klangvoll, ergreifend, malerisch, idiotisch, humorvoll und ernst sind nur einige Worte, die mir hierzu einfallen mögen. Den Rest muss man sich einfach selbst erlesen. Der dicke Schinken lädt einen förmlich zu einer weiteren Runde ein, zwischen die Zeilen zu tauchen und am Geschehen teilzuhaben. Länger ziehende Kampfszenen sind nicht mehr zu erwarten, dafür eine Menge kluger Strategien, plötzlich auftauchende, seltsame Personen und ganz klar... Spaß!
Vielen lieben Dank an den Verlag!
Hey,
AntwortenLöschenmir hat das Buch auch total gut gefallen...Bin eh ein großer Fan von Sanderson :) Habe vor ein paar Wochen sein neues Buch der Rithmatist gelesen. Auch ganz toll :)
LG
Ohja, den Kerl muss man einfach nach den ersten paar Seiten lieb haben! Ist Rithmatist nicht ein zweiter Band? Habe Steelheart noch hier rumliegen und wollte mir unbedingt noch Elantris und natürlich alle anderen von ihm zulegen! :D
Löschenviele liebe Knuddelgrüße
Ich (Jaci)