Diese
Eintragsreihe könnte dezente Hinweise darauf geben, um was es sich bei
dem Medium handelt. Mögliche Spoiler und Gewalteinwirkungen - sowohl
physischer, als auch psychischer Natur - sind vorbehalten.
Was ist Kooperation V? Sie sagten mir, ich würde dort lernen, mich von meiner Sucht zu befreien und später ein besseres, erfüllenderes Leben ohne sie führen. Ohne all die Bücher. Ich könnte es in den Griff bekommen, sagten sie. Aber ich glaubte ihnen nicht. Das alles wirkte recht zirkushaft auf mich. Zuerst fuhr ich zu besagtem "Akademiegelände", wurde dort zusammen mit ein paar anderen in Empfang genommen und bekam sogleich eine Zimmergenossin zugeteilt. Es war wie Gefängnis, Jugendherberge und Schule zugleich.
Wir mussten jeden Tag verschiedene Übungen machen, Persönlichkeitstests ausfüllen und mussten gehorchen. Wenn alles gut lief, wären wir in ein paar Wochen wieder draußen. In einem der Tests wurden wir nach unseren Lieblingszahlen gefragt, die uns daraufhin zugeteilt und auf unsere Uniformen aufgestickt wurden. Das andere Mädchen in meinem Zimmer ist Nummer 8. Ich trage die Nummer 7.Einige Vorgehensweisen hielt ich für fraglich. Wir sollten Seiten aus den Büchern, die uns bereitgestellt wurden, herausreißen und mit allem möglichen verschmieren. Edding, Tee- und Kaffeeflecken... Wann immer wir etwas fanden, das die Schrift unkenntlich machen könnte. Irgendwann weigerte ich mich, da ich den Sinn in dieser Aufgabe nicht verstand und mich der Anblick der zerstörten, wundersamen Geschichten nur schmerzte. Dann kam eine Reaktion, die ich nicht erwartet hätte.
Meine Weigerung wurde akzeptiert und die Befreiung von diesem Teil des Tagesablaufes überraschte mich noch mehr. Stattdessen sollte ich etwas anderes machen. Zusammen mit Nummer 8 befand ich mich nun fast jeden Tag in einem Raum voller Bücher, zwei Laptops und jeder Menge Notizzetteln. Wir sollten Informationen herausfinden zu geschichtlichen, moralischen, aktuell politischen Themen, diese aufschreiben und weitergeben. Da genau das meiner Leidenschaft entsprach spielte ich mit und lernte das achte Mädchen Anna besser kennen.
Schließlich kam der Abend, an dem weitere neue Anwärter begrüßt wurden und der Leiter von Kooperation V, Frederickson Goldmann, eine Rede hielt."Ich freue mich, Sie hier willkommen heißen zu dürfen. Sie alle haben eine Straftat begangen. Aber noch mehr... Sie alle besitzen Fähigkeiten, die wertvoll für uns sind! Hier wollen wir Sie fördern, damit Sie lernen, diese Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen und später mehr daraus zu machen. Wir wollen, dass Sie sich wohl damit fühlen und zwingen Sie zu nichts. Die Gaben jedes einzelnen von Ihnen bedürfen einzigartiger Aufmerksamkeit. Machen Sie das beste daraus..."Er wollte also nur eine bessere Zukunft für uns. Bessere Bedingungen, um mit den anderen "normalen" Menschen um uns herum klarzukommen. Bessere Voraussetzungen um zu lernen. Und ich glaubte ihm.
Ob das eine gute Entscheidung war?
AntwortenLöschenEinfach zu glauben?
Ich bin wirklich gespannt was es mit Kooperation V auf sich hat.
Naja, Frederickson und die anderen sind ganz schön überzeugend... Aber das hat sicher bald ein Ende!
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