Mehr
als hundert Jahre hatte er auf dem Grund der Lagune gewartet,
eingesponnen in die Strömung und die treibenden Algen. Doch jetzt
erwachte er. Wasser verwirbelte, als er mit seiner Gondel nach oben
stieg und die Oberfläche durchstieß. Bäche strömten aus den Lecks seines
morschen Bootes, aber trotzdem schwamm das magische Gefährt.
Der Dunkle stand auf, streckte sich, knochige Finger knackten. Dann griff er nach der langen Stocherstange.
Autorin: Nina Blazon
Seiten: 378
gebunden: 16,99€
Verlag: cbj
Erscheinungsdatum (deutsch): 27. August 2012
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Das
Cover wirkt magisch und geheimnisvoll! Die dunkle Nacht, das Blau des
Wassers und das Wesen neben der Gondel passen perfekt in das Bild von
Venedig. Auf den ersten Blick ist es anziehend und Geheimnis
umwitternd...
Ein
Abenteuer in Venedig, der "versunkenen" Stadt, mit vielen Begegnungen
der Vergangenheit. Geister und andere Wesen, die es nicht geben dürfte,
kommen in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr zum Vorschein. Doch
nicht alle von ihnen sind gut! Kristina und Jan, die Kinder aus
Deutschland, freunden sich in Venedig mit Luca und Pippa an und jagen
gemeinsam den dunklen Dogen. Diese Verfolgungsjagd ist spannend und mit
einigen Gefahren verbunden.
Am
Anfang von der zweiten Hälfte des Buches ist jedoch eine Stelle die mir
nicht so gut gefällt und mich etwas verwirrt. Das Verschwinden und
wieder Auftauchen eines bestimmten Charakters soll anscheinend die
Spannung halten, aber für mich war die Stelle dazwischen einfach zu lang
und der Fortschritt der Geschichte hat mir gefehlt. Ansonsten sind die
Ausflüge der Kinder gut gehalten und beinhalten eine Menge vergangener
Familiengeheimnisse und Rätsel der Stadt.
Kristina, 11 Jahre alt, hat es in der Geschichte mehrmals schwer, weil ihre Höhenangst auf die Probe gestellt wird. Doch tapfer tritt sie allen Problemen gegenüber und kämpft für die Sicherheit ihrer Familie.
Ihr kleiner Bruder Jan,
9 Jahre, gibt sich die Schuld am Tod ihrer Mutter. Mit seiner
Besessenheit als Geisterjäger versucht er, eine Spur zu finden und wird
am Ende bitter enttäuscht. Aber auch er gibt nicht auf und unterstützt
Kristina mit seinen Ideen.
Luca,
12 Jahre, wirkt auf mich wie sechzehn! Sein wirkliches Alter kommt
nicht so genau rüber, weil er sehr ernst ist. Seine Familie wird immer
wieder vom Pech heimgesucht und mit seinen Nebenjobs hilft er aus.
Pippa,
seine kleine Schwester, kann manchmal ziemlich diebisch sein! Wie eine
Elster nimmt sie etwas, das ihr gefällt, ins Visier und wartet nur auf
den richtigen Moment, bis sie blitzschnell zuschlägt und ihre neuen
Schätze sicher hütet.
Donno,
einer der Geisterjungen, ist zunächst ein klein wenig bösartig, aber
auch nur, weil er Angst vor seinem Herrn hat. Er starb damals bei der
Pest in Venedig.
Nonna,
Kristinas und Jans italienische Großmutter, ist am Anfang eine richtige
Hexe! Bis die Kinder hinter ihr Geheimnis kommen. Trotzdem versucht sie
auch dann noch, alles abzustreiten und meckert über alles mögliche.
Cesare,
ein Freund der Familie, ist mir wirklich sympathisch mit seinen
aufmunterungs Versuchen. Hilfsbereit arbeitet er im Hotel von Nonna mit
und unterstützt bei jeder Gelegenheit. Natürlich ist er hin und wieder
zu Späßen aufgelegt und es ist schade, dass er nicht öfters in dem Buch
erwähnt wird.
Sara ist
mit Green-Peace unterwegs, um die Wale zu retten. Doch in Venedig muss
sie nicht die Wale, sondern ihrer Familie helfen. In hitzigen
Situationen kommt ihre kämpferische Persönlichkeit hervor und ist immer
wieder lustig, mit anzusehen, wie sie bei Diskussionen gewinnt!
Fedele ist
Polizist und ein Verehrer von ihr und am Ende lässt sich sogar etwas
von seinem Heldencharakter zeigen. Aber vielleicht liegt es auch nur an
seinem Prinzenkostüm...
Das
wunderschöne Venedig, bei Tag und bei Nacht, magisch und voll mit
Touristen. Es werden viele historische Gebäude und Gegenstände
beschrieben und Liebhabern der venezianischen Kunst das Herz weich
werden lassen. An Plätzen wie Ca' d'Oro oder auf der Piazza bieten sich die gegenseitigen Parteien erbitterte Kämpfe.
Durch
die Nacht wirken sie umso magischer und die vergangenen Spiegelbilder
lassen einen ganz in die Geschichte Venedigs eintauchen.
Die
Autorin schreibt verständlich und hängt die Ereignisse so aneinander,
dass nur wenige Pausen entstehen. Die verschiedenen Passagen zwischen
der Sicht von Kristina und der des Dunklen, geben noch einmal ein
anderes Verständnis von beiden Seiten. Allerdings sind die Charaktere
nicht so ausreichend beschreiben, dass sie vollkommen zu erkennen wären.
Luca wirkt älter, als er ist und einige Personen kommen nur
unzureichend in den Handlungen drin vor, obwohl auch sie eine bestimmte
Aufgabe haben.
Die gute Sache daran ist, dass man mehr Freiheit hat und sich seinen Teil dazu denken kann.
Das
Buch ist von der Handlung her mehr für jüngere Leser. Doch die
Beschreibung der venezianischen Schätze ist auch für erfahrenere Leser
interessant! Es könnte für den einen oder anderen eine spannende,
aufregende und magische Urlaubslektüre sein!
An dieser Stelle noch vielen Dank an den cbj-Verlag
für die Bereitstellung des Leseexemplars!
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