Das erste Wort. Ein erster Eindruck. Aufbruch in eine neue Welt. Wenn wir uns für eine Geschichte entschieden haben, nachdem wir zuvor um viele von ihnen herumgeschlichen sind, und wir nach erster Betrachtung, vielleicht auch ein wenig Bewunderung den Buchdeckel umklappen, um das Gefühl des Papiers unter unseren Fingern zu spüren, den lockenden Duft wahrnehmen, das leise Rascheln hören, und das erwartungsvolle Kribbeln sich in uns ausbreitet, dann ist es soweit. Die Reise beginnt. Fast zumindest. Unsere Augen schweifen über den eingedruckten Titel, die Widmung und schließlich, nach einem weiteren Umblättern das erste Kapitel.
Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen. - Tintenherz, Cornelia Funke
Nun, es heißt wohl eher 'Der erste Satz'. Denn vom allerersten Wort können wir uns schlecht ein Bild machen, wenn es sich nicht um einen Gegenstand, eine Person, eine Farbe oder ein Gefühl handelt. Trotzdem liegt in jedem Anfang etwas Magie, egal wie wir ihn betrachten. Ob er uns nun abschrecken mag, anlocken oder bezaubern... Es gibt viele Wege, in eine neue Umgebung einzutauchen und deren Markierungen zu folgen. Die Seitenzahlen am unteren oder oberen Rand der Seite helfen, uns nicht zu verirren. Sie sind wie kleine Steckpunkte. Und wenn wir trotzdem einmal den Überblick verlieren sollten, erinnern wir uns einfach an das erste Wort und um was es eigentlich wirklich ging.
Wenn man stirbt, so heißt es, zieht das ganze Leben an einem vorbei.
- In dieser ganz besonderen Nacht, Nicole C. Vosseler
Am Morgen vor meiner Hochzeit erwachte ich, ohne zu ahnen, dass ich tot war, obwohl mein Herz noch schlug
- Der dunkle Kuss der Sterne, Nina Blazon
Da sind wir also endlich und entfernen uns immer weiter von der Wirklichkeit, unserer eigenen Realität. Wir fangen an, zu spüren. Den Wind, den Regen, die Wärme der Sonne. Berührungen, Gefühle und Schmerz. Dann hören, riechen, sehen und schmecken wir all die Eindrücke um uns herum. Das frische Brot des Bäckers in der lauten, vollen Stadt. Die bunten Gewänder der Menschen.Das Jaulen der Hunde. Das Rauschen der Blätter und Prasseln des Regens. Den einen oder anderen Liebesakt. Und inmitten dieser fremden Ereignisse stehen wir und sind uns selbst fremd. Mit einem neuen Gesicht, einem neuen Körper und neuen Ideen gleiten wir in eine andere Persönlichkeit und lernen die Welt um uns herum kennen.
In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit. - Der Hobbit, J.R.R. Tolkien
Das erste Wort oder der erste Satz ist der Anfang eines Buches. Es ist die entgegengestreckte Hand in eine andere Welt. Und diese Hand kann uns sympathisch sein, uns schocken oder einen wahren Gefühlssturm in uns auslösen, sodass wir kaum mehr zu wissen vermögen, in welchem Zeitraum oder Universum wir uns gerade befinden. Doch erst inmitten eines Buches weiß man, ob das Buch gut ist und man weiterlesen möchte. Die Beeinflussung, der Sog und die Magie des ersten Wortes sollten also mit Vorsicht genossen werden.
Im unruhigen Seegang hob und senkte sich das vom Blut der Kämpfenden glänzende Deck
des französischen Schiffes in Besorgnis erregendem Maße. - Drachenbrut, Naomi Novik
Der Dämon ließ einen fahren und erzeugte dabei außer einem schwefelartigen Geruch
auch einen kleinen Feuerstrahl, der unter seinem Schwanz hervorschoss. - Anderwelt, John Brosnan
- In dieser ganz besonderen Nacht, Nicole C. Vosseler
Am Morgen vor meiner Hochzeit erwachte ich, ohne zu ahnen, dass ich tot war, obwohl mein Herz noch schlug
- Der dunkle Kuss der Sterne, Nina Blazon
Da sind wir also endlich und entfernen uns immer weiter von der Wirklichkeit, unserer eigenen Realität. Wir fangen an, zu spüren. Den Wind, den Regen, die Wärme der Sonne. Berührungen, Gefühle und Schmerz. Dann hören, riechen, sehen und schmecken wir all die Eindrücke um uns herum. Das frische Brot des Bäckers in der lauten, vollen Stadt. Die bunten Gewänder der Menschen.Das Jaulen der Hunde. Das Rauschen der Blätter und Prasseln des Regens. Den einen oder anderen Liebesakt. Und inmitten dieser fremden Ereignisse stehen wir und sind uns selbst fremd. Mit einem neuen Gesicht, einem neuen Körper und neuen Ideen gleiten wir in eine andere Persönlichkeit und lernen die Welt um uns herum kennen.
Das erste Wort oder der erste Satz ist der Anfang eines Buches. Es ist die entgegengestreckte Hand in eine andere Welt. Und diese Hand kann uns sympathisch sein, uns schocken oder einen wahren Gefühlssturm in uns auslösen, sodass wir kaum mehr zu wissen vermögen, in welchem Zeitraum oder Universum wir uns gerade befinden. Doch erst inmitten eines Buches weiß man, ob das Buch gut ist und man weiterlesen möchte. Die Beeinflussung, der Sog und die Magie des ersten Wortes sollten also mit Vorsicht genossen werden.
des französischen Schiffes in Besorgnis erregendem Maße. - Drachenbrut, Naomi Novik
Der Dämon ließ einen fahren und erzeugte dabei außer einem schwefelartigen Geruch
auch einen kleinen Feuerstrahl, der unter seinem Schwanz hervorschoss. - Anderwelt, John Brosnan
Was denkt ihr über "Das erste Wort"?
Wie empfindet ihr den Anfang eines Buches?
Und welche sind eure liebsten Buchanfänge?
Und welche sind eure liebsten Buchanfänge?
Hey!
AntwortenLöschenEin sehr schöner Artikel! :)
Mir gefallen poetische, verträumte erste Worte, bei denen man sofort das Gefühl hat, in einer anderen Welt zu sein, komplett abzutauchen!
Alles Liebe
Caro
Geht mir genauso :D
LöschenLG, Heffa
Hallo und guten Tag,
AntwortenLöschenich denke mir, der Anfang ist für ein zu lesendes wirklich entscheidend, denn es stellt die Weichen, ob einem als Leser oder Leserin das Buch gefällt oder nicht.
Und mit diesem Gefühl (gut oder nicht gut) liest man letztendlich auch weiter....
LG..Karin..